dresden-zeitung.de Alle Informationen rund um Dresden

Marktkommentar: Ausmaß der Techkorrektur hat viele Anleger überrascht

Click to rate this post!
[Total: 0 Average: 0]

Google, Facebook & Co hatten einen schlechten Start ins Jahr. Aber auch das Umfeld für den IT-Sektor ist bereits seit Oktober vergangenen Jahres eher schwach und der April war seit langer Zeit einer der negativsten Monate für den Nasdaq. Allerdings war der Tech-Sektor im Jahr 2020 und 2021 sehr stark anstiegen, dass eine gewisse Korrektur nicht wirklich überraschend war, so merkt Sverre Bergland, Portfolio Manager „DNB Fund Technology“ bei dem Vermögensverwalter DNB Asset Management (DNB AM), in einem Marktkommentar an.

Was aber viele Anleger überrascht hat, sei das Ausmaß der Korrektur. Bisher bedeutete dies einen sehr harten Absturz für den teuersten Teil des Marktes. Ein Grund bestehe sicherlich in der Divergenz zwischen Wachstum- und Value-Titeln. Diese Entwicklung begann zwar schon vor der Covid-Pandemie, der Trend wurde allerdings – auch durch den starken Rückgang der Zinsen – nochmals verstärkt, so heißt es. Zudem kamen viele neue Teilnehmer auf den Aktienmarkt, so dass der Anteil an Privatanlegern deutlich größer geworden sei. Und all diese Faktoren zusammen hätten ihre Auswirkungen. „Obwohl einige Titel um bis zu 80 Prozent gefallen sind, halten wir sie immer noch für teuer. Sie haben in 2021 einen Punkt erreicht, der einfach völlig unrealistisch war, und die Gegenreaktion ist jetzt da“, so Bergland. Wenn es zu einer derart starken Korrektur kommt, werden laut Kommentar einige dieser Aktien zu interessanten Anlagezielen. Allerdings gebe es einige darunter, die noch kein Geld verdienen. Diese seien aus Berglands Sicht nicht interessant.

Eine große Anzahl der Konsumenten hätten während der Pandemie neue Telefone, PCs, Fernseher etc. gekauft. Wenn die Menschen jetzt wieder beginnen, ein normaleres Leben zu führen, werde auf der anderen Seite weniger Geld für Elektronik übrigbleiben. Deshalb habe Bergland beispielsweise den Halbleiter- und Hardwarebereich untergewichtet. Investiert wurde sowohl in den Softwarebereich als auch in den eher wertorientierten Teil des Marktes. Dazu zählen zum Beispiel Unternehmen wie Microsoft, SAP und Oracle. Ein weiterer interessanter Bereich sei der Spielesektor. Dort werde von einer höheren Wachstumsrate in der zweiten Hälfte des Jahres ausgegangen. In diesem Sektor gebe es zahlreiche Fusionen und Übernahmen, wie Microsoft bei Activision Blizzard. Die M&A-Aktivitäten werden dort weitergehen, da die User in der Regel auf den Plattformen bleiben.  Bei Microsoft ist Bergland optimistisch, was die weitere Entwicklung angeht, da das Unternehmen in fast allen wichtigen IT-Trends sehr gut positioniert sei. Ausgegangen wird von einem Wachstum von 16 bis 20 Prozent. Das Unternehmen verfüge über ein sehr gutes Modell für wiederkehrende Einnahmen. Im Gegensatz dazu ist Bergland bei Apple wiederum sehr skeptisch. Der Grund sei, dass der Elektronikmarkt beziehungsweise der Verbrauchermarkt in der nächsten Zeit recht schwierig sein könnte, weil in der Pandemie-Zeit zu viel in diesen Markt investiert wurde. Bei Google und Facebook ist er laut Kommentar neutral eingestellt. Die Aktien seien sehr attraktiv bewertet, aber es sei ein wenig unklar, wie sich der Werbemarkt in den nächsten zwölf Monaten entwickeln wird.

Potenzial beziehungsweise starkes Wachstum werde beim Cloud Computing gesehen. Der Markt sei bereits sehr groß, trotzdem könnte man sich noch in einem frühen Zyklus befinden. Allein Microsoft sei in diesem Bereich im letzten Quartal um fast 50 Prozent gewachsen und erwartet für das nächste Quartal ähnliche Zahlen. (DFPA/mb1)

DNB Asset Management S.A. ist ein führender nordischer Vermögensverwalter, der Produkte innerhalb der nordischen Anlageklassen und in ausgewählten Themenbereichen anbietet. Er gehört zu 100 Prozent der an der Osloer Börse notierten DNB ASA Group, die zu den erfolgreichsten Finanzdienstleistern Skandinaviens zählt.

www.dnbam.com/de

von
dresden-zeitung.de Alle Informationen rund um Dresden

Archiv