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Verena Bentele kritisiert Rentenpläne: „Mehr Mut für eine gerechte Altersvorsorge“

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Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, zeigt sich enttäuscht über die Rentenpläne der Regierungskoalition. Ihrer Ansicht nach fehlt es an Weitsicht und Entschlossenheit, die gesetzliche Rente langfristig zu sichern. Insbesondere der Blick auf den Koalitionsvertrag und jüngste Aussagen von CDU-Chef Friedrich Merz ließen erkennen, dass sich die Koalitionspartner vor echten Reformen scheuten. „Wer die Rente zukunftsfest machen will, darf sich nicht allein auf Wirtschaftswachstum verlassen – die Einnahmeseite muss ebenfalls gestärkt werden“, so Bentele.

Dennoch erkennt die VdK-Präsidentin auch positive Signale: Die Festschreibung des Rentenniveaus auf 48 Prozent bis 2031 sei ein Teilerfolg der VdK-Arbeit. Sie betont jedoch, dass die befristete Stabilisierung nicht ausreiche. „Wir brauchen eine dauerhafte Anhebung des Rentenniveaus auf über 50 Prozent – gerade angesichts des demografischen Wandels und der wachsenden Angst vor Altersarmut wäre das ein starkes Signal für Millionen Menschen.“

Zentraler Bestandteil der VdK-Forderungen ist eine breitere Finanzierungsbasis. Künftig sollen alle Erwerbstätigen – inklusive Beamtinnen, Beamter, Politikerinnen, Politiker und Selbstständiger – in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene verpflichtende Altersvorsorge für neue Selbstständige sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, gehe jedoch nicht weit genug. Auch Spitzenverdiener müssten stärker zur Finanzierung beitragen, und gesamtgesellschaftliche Leistungen wie Kindererziehung sollten vollständig aus Steuermitteln gedeckt werden.

Besonders begrüßt Bentele die geplante Ausweitung der Mütterrente, die vielen älteren Frauen zugutekommen soll. Sie sieht darin eine wichtige Anerkennung von Lebensleistungen, vor allem weil diese Leistungen nun vollständig steuerfinanziert werden sollen. Auch die angekündigten Verbesserungen bei den Hinzuverdienstmöglichkeiten für Witwen bewertet der VdK als wichtigen Fortschritt.

Verena Bentele macht klar: Die Rentenpolitik braucht keine kosmetischen Korrekturen, sondern strukturelle Reformen. Nur so könne das Vertrauen in das System gestärkt und Altersarmut wirksam bekämpft werden.

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